Im März 2023 stieg der monatliche Index des Geschäftsklimas (Miesięczny Indeks Koniunktury, MIK) im Vergleich zum Februar um 0,4 Punkte auf 94,1 Punkte, fiel aber im Vergleich zum Januar dieses Jahres um 3,3 Punkte. Der MIK liegt seit August 2022 unter dem neutralen Wert (100,0), was nach Angaben des Polnischen Wirtschaftsinstituts (PIE) auf eine überwiegend negative Geschäftsstimmung hindeutet.
Der MIK ist auch gegenüber dem Märzwert des letzten Jahres (102,4 Punkte), der eine positive Einschätzung der wirtschaftlichen Lage in der polnischen Wirtschaft anzeigte, um 8,3 Punkte gesunken. Wie das Polnische Wirtschaftsinstitut betont, spiegeln die MIK-Werte, die in den letzten acht Monaten unter dem neutralen Wert geblieben sind, die Besorgnis der Unternehmer über die unsicheren wirtschaftlichen Bedingungen, die Inflation und die steigenden Geschäftskosten wider.
„Der MIK-Wert für März deutet darauf hin, dass sich das negative Geschäftsklima fortsetzt. Dies ist der achte negative Wert in Folge. Die Zahl der Unternehmen, die einen Rückgang des Umsatzes und der Auftragseingänge meldeten, ist immer noch höher als die Zahl der Unternehmen, die einen Anstieg meldeten”, kommentiert Anna Szymańska, Analystin des PIE-Teams für Wirtschaftsprognosen.
Trotzdem überwiegen in den Unternehmen die Ankündigungen von Lohnerhöhungen. Gleichzeitig geben 80 Prozent der Unternehmen an, dass sie versuchen, Maßnahmen zur Unterstützung der Mitarbeiter während der Inflation zu ergreifen, indem sie die Gehälter erhöhen oder Gehaltszuschläge anbieten.
Unter den Industriezweigen schneidet das verarbeitende Gewerbe derzeit am besten ab und zeichnet sich vor allem durch eine bessere Liquidität aus, so die PIE-Analysten. In anderen Branchen überwiegt die negative Stimmung. Auffallend ist die schwache Investitionstätigkeit im Handel und im Dienstleistungssektor. Am schlimmsten ist die Situation in der Bauindustrie. Der mit der Anhebung des Mindestlohns verbundene Druck, die Löhne in dieser Branche zu erhöhen, hat zu einer Verschlechterung der Liquidität der Bauunternehmen geführt.
Adrian Andrzejewski