Die neuesten Daten des Statistischen Zentralamtes von Polen (Główny Urząd Statystyczny, GUS) zeigen, dass nur 26,3 Prozent der Industrieunternehmen und 22,2 Prozent der Dienstleistungsunternehmen im Zeitraum 2019-2021 innovativ tätig waren. Im Vergleich zur vorherigen Messung für den Zeitraum 2018-2020 ist der Anteil der innovativ tätigen Unternehmen in der Industrie sogar um 10,4 Prozentpunkte und im Dienstleistungssektor um 10,8 Prozentpunkte gesunken.
Wie das Polnische Wirtschaftsinstitut (Polski Instytut Ekonomiczny) argumentiert, war 2020 jedoch ein außergewöhnliches Jahr, was den Anteil der Unternehmen betrifft, die über innovative Aktivitäten berichteten oder Innovationen durchführten. Während der COVID-19-Pandemie mussten sich die Unternehmer an die geltenden Beschränkungen halten und Innovationen einführen, um weiter bestehen zu können.
Die aktuellen Zahlen sind mit denen für die Jahre 2017-2019 zu vergleichen, als der Anteil der innovativ tätigen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen 21,7 Prozent bzw. 13,7 Prozent betrug. Unter diesem Gesichtspunkt kann man von einer positiven Veränderung und einem Anstieg der Indikatoren sprechen. Gleiches gilt für den Indikator der Unternehmen, die Innovationen umsetzen, der im Vergleich zu 2019 gestiegen ist.
Die Gesamtausgaben für Innovationstätigkeiten stiegen um 6,7 Prozent und beliefen sich auf 41,4 Milliarden PLN. Zum ersten Mal haben die Dienstleistungsunternehmen die Industrieunternehmen bei den Ausgaben überholt. Die Ausgaben der Industrieunternehmen waren 2021 um 6,6 Prozent niedriger als 2020 und erreichten 19 Milliarden PLN. Bei den Dienstleistungsunternehmen lagen die Ausgaben um 21,5 Prozent höher als im Vorjahr und beliefen sich auf 22,3 Milliarden PLN.
Unter den Industrieunternehmen waren die Pharmaunternehmen in Sachen Innovation am aktivsten — 70,5 Prozent von ihnen haben Innovationen eingeführt oder innovative Projekte durchgeführt. Bei den Dienstleistungsunternehmen war die Innovationsrate im Bereich Forschung und Entwicklung mit 82,6 Prozent am höchsten.
Adrian Andrzejewski