Die am stärksten nachgefragten Berufsgruppen in Polen sind Lkw-Fahrer, Krankenschwestern und Hebammen sowie Psychologen und Psychotherapeuten, so das Berufsbarometer 2023. Der Bedarf an Arbeitnehmern in ausgewählten Berufen wird seit mehreren Jahren vom Arbeitsamt der Woiwodschaft in Krakau prognostiziert.
Obwohl die Zahl der Mangelberufe in ganz Polen im Vergleich zum Vorjahr von 30 auf 27 gesunken ist, werden starke Engpässen in einigen Fachbereichen den Betrieb von Unternehmen erschweren, bewertet die Tageszeitung „Rzeczpospolita”.
Der Mangel an Lkw-Fahrern, die in der Logistik- und Kurierbranche sowie im Tourismussektor gefragt sind, wird in diesem Jahr Arbeitgeber in fast 96 Prozent der Landkreise betreffen. In fast jedem vierten Landkreis wird der Mangel als hoch eingeschätzt. Auch an Krankenschwestern und Hebammen mangelt es praktisch landesweit (in fast neun von zehn Landkreisen), wobei der Mangel an weiblichen Bewerbern für diese schwere und schlecht bezahlte Arbeit in 84 Landkreisen als sehr hoch eingeschätzt wird.
Die Pandemie hat auch den Ärztemangel verschärft, der in 321 Landkreisen herrscht, und Psychologen und Psychotherapeuten in die Gruppe der Berufe verschieben, die im letzten Jahr einen schweren Personalmangel erlitten. Die Verschlechterung der psychischen Verfassung der Polen, die im vergangenen Jahr durch den Krieg in der Ukraine und die Inflationskrise noch verschärft wurde, erhöht den Bedarf an diesen Fachkräften, die in 329 Landkreisen von Jahr zu Jahr knapper werden.
Auf der nationalen Liste der 27 Mangelberufe stehen in diesem Jahr drei Gruppen von Lehrern. Neben den Lehrkräften für berufsbildende Fächer, an denen es seit Jahren mangelt (ihr Mangel betrifft Schulen in zwei Dritteln der Landkreise), umfasst das diesjährige Barometer auch Lehrkräfte für allgemeinbildende Fächer (Mangel in 215 Landkreisen) sowie Lehrkräfte für Sonderschulen und Integrationsklassen.
Die Prognose der Nachfrage nach Arbeitnehmern in ausgewählten Berufen zeigt, dass 2023 das zweite Jahr in Folge sein wird, in dem es landesweit keinen Beruf mit einem Überschuss geben wird, schreibt „Rzeczpospolita”.
Arkadiusz Słomczyński