Nach vorsichtigen Schätzungen könnte sich die polnische Unterstützung für die Ukrainer und die Ukraine auf bis zu 40 Mrd. PLN belaufen, berichtet die Tageszeitung „Rzeczpospolita” und fügt hinzu, dass davon 15,9 Mrd. PLN öffentliche Hilfe seien.
Allein die private Unterstützung in den ersten drei Monaten nach Ausbruch des Krieges wird auf 9-10 Mrd. PLN geschätzt, und bis heute ist dieser Betrag um einige weitere Milliarden gestiegen. Die Militärhilfe beläuft sich auf mindestens 8,5 Milliarden PLN. „Rzeczpospolita” stützt sich bei ihren Berechnungen auf Daten des Polnischen Wirtschaftsinstituts (Polski Instytut Ekonomiczny, PIE).
„Bei unseren Schätzungen haben wir den Wert des Geldes berücksichtigt, das den Flüchtlingen in Form von direkten Überweisungen oder der Beteiligung an öffentlichen Sammlungen überwiesen wurde, sowie den Wert der für die Flüchtlinge gekauften Gegenstände und Artikel, den Wert der den Flüchtlingen zur Verfügung gestellten Unterkunft und Verpflegung und den Wert anderer Formen der Unterstützung”, erklärt Agnieszka Wincewicz-Price vom Polnischen Wirtschaftsinstitut.
Die Zeitung erinnert daran, dass die Last der Hilfeleistung in erster Linie von den Bürgern getragen wurde. Man schätzt, dass 77 Prozent der Polen mehr oder weniger an der Flüchtlingshilfe beteiligt waren. Immerhin 7 Prozent nahmen die Ukrainer bei sich zu Hause auf. In vielen Städten und Gemeinden stieg die Zahl der Einwohner um ein Dutzend oder sogar mehrere Dutzend Prozent.
Die Ukrainer wurden auch von den lokalen Behörden unterstützt, die Hilfszentren, medizinische und psychologische Betreuung sowie Plätze in Schulen und Kindergärten organisierten. Nicht nur die größten Städte wie Warschau, Wrocław, Krakau und Łódź stellten sich der großen Herausforderung, sondern auch kleinere Städte.
„Rzeczpospolita” macht darauf aufmerksam, dass die polnische Regierung ein spezielles Gesetz ausgearbeitet hat, das den Aufenthalt von Ukrainern in Polen legalisiert, ihnen die Aufnahme einer Beschäftigung, kostenlose medizinische Versorgung, Betreuung und Bildung für Kinder sowie finanzielle Unterstützung ermöglicht, auch für diejenigen, die Flüchtlinge in ihren Häusern und Wohnungen aufgenommen haben. Die Unternehmen des Staatsschatzes haben sich ebenfalls an der humanitären und finanziellen Hilfe beteiligt.
Adrian Andrzejewski