Im Laufe dieser Woche beginnt die Bundeswehr mit den Vorbereitungen für die Verlegung von drei Einheiten des Flugabwehrsystems Patriot nach Polen. Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die im Portal Onet zitiert wird, soll sich am Dienstag ein Aufklärungs-Team nach Polen begeben.
Wie die Agentur berichtet, sollten deutsche Soldaten künftige Standorte für das Flugabwehrsystem inspizieren und anschließend drei Feuereinheiten dorthin transportieren. Ihr Ziel ist der Schutz kritischer Infrastrukturen an der Ostflanke der NATO.
Nachdem Mitte November eine Rakete in der Nähe der ukrainischen Grenze auf polnischem Gebiet eingeschlagen war, bot die deutsche Regierung dem NATO-Partner Polen Patriot-Luftabwehrraketensysteme an. Die polnische Seite schlug vor, dass es besser wäre, die Luftabwehrsysteme an die Ukraine zu übergeben. Nachdem Deutschland einem solchen Vorschlag nicht zugestimmt hat, sollen die Batterien schließlich in der Woiwodschaft Lublin aufgestellt werden.
„Wir haben beschlossen, diese Systeme in der Woiwodschaft Lublin aufzustellen und an das polnische Kommandosystem anzuschliessen. Ich glaube, dass dies ein Verhandlungserfolg unsererseits ist”, bewertete Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak am Sonntag in einem Gespräch im ersten Programm des Polnischen Rundfunks.
Nach Angaben des Leiters des Verteidigungsministeriums habe die deutsche Seite zugestimmt, dass das Patriot-Raketensystem in unser Land verlegt und im polnischen Kommandosystem funktionieren wird. Über den Einsatz der Waffe wird der polnische Operationskommandeur entscheiden.
Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak äußerte sich in dem Radiogespräch zu den Einzelheiten des Standorts und der Aufstellung der deutschen Batterien. „Natürlich wäre es besser, wenn diese Systeme in der Westukraine stationiert würden, weil sie sowohl die Westukraine als auch Ostpolen wirksamer verteidigen könnten”, so seine Einschätzung.
Der Gast des polnischen Rundfunks erinnerte daran, dass drei Batterien des Patriot-Systems nach Polen kommen werden. In jedem von ihnen könnten mehrere Abschussvorrichtungen vorhanden sein.
Arkadiusz Słomczyński