Nach Berechnungen des Polnischen Wirtschaftsinstituts (PIE) fehlen in Polen 147 Tausend IT-Spezialisten, damit ihr Anteil an allen Beschäftigten in unserem Land dem der Europäischen Union entspricht. Betrachtet man wiederum die Differenz zwischen der tatsächlichen Zahl der Fachkräfte und dem Wert, der sich aus dem Potenzial der Wirtschaft ergibt, so wird der Mangel an Fachkräften auf 25 Tausend geschätzt.
In einer von PIE unter Beteiligung von Unternehmen des Sektors durchgeführten Umfrage wurden 42 Prozent der offenen Stellen für IT-Spezialisten als schwer zu besetzen eingestuft. Außerdem stellten 64 Prozent der befragten Unternehmen weniger IT-Spezialisten ein als geplant, und 20 Prozent mussten oft ein Projekt ablehnen, weil sie nicht genügend Spezialisten hatten. Um die IT-Lücke zu schließen, sollten in Polen 3,5-mal mehr Menschen einen Abschluss in MINT-Fächern machen, d. h. in den Bereichen Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik, behaupten die Analysten des Polnischen Wirtschaftsinstituts in dem Bericht „Wie viele IT-Spezialisten fehlen in Polen?”.
„Gegenwärtig machen IT-Spezialisten in Polen ca. 3,5 Prozent aller Beschäftigten und dies ist einer der niedrigsten Werte in der EU. In der EU als Ganzes machen Fachkräfte ca. 4,5 Prozent der Erwerbstätigen, und der erhebliche Abstand zwischen Polen und der EU hat sich in den letzten zehn Jahren fortgesetzt”, bemerkt Ignacy Święcicki, Leiter des Teams für digitale Wirtschaft am Polnischen Wirtschaftsinstitut.
Die Ergebnisse einer von PIE durchgeführten Umfrage lassen den Schluss zu, dass polnische Unternehmen Probleme haben, Stellen für IT-Spezialisten zu besetzen. Nur 61 Prozent der befragten Unternehmen haben im vergangenen Jahr so viele Fachkräfte eingestellt, wie sie geplant hatten.
„Das Problem ist auch die sinkende Zahl von Absolventen technischer Studiengänge, die die IT-Lücke füllen könnten, sowie der geringe Anteil von Frauen unter den Studenten der technischen Studiengänge und IT-Spezialisten”, beurteilt Krystian Łukasik, leitender Analyst im Team für die digitale Wirtschaft.
Adrian Andrzejewski