Zwanzig von Polen bestellte HIMARS-Raketenwerfer werden nächstes Jahr ausgeliefert, kündigte Rita Flaherty, Vizepräsidentin für Strategie und Geschäftsentwicklung bei Lockheed Martin Missiles and Fire Control, an.

„Ich denke, dass wir mit einer erhöhten Produktion die Frist einhalten und die von Polen bestellten HIMARS-Systeme im Jahr 2023 ausliefern können”, sagte Flaherty.

Im Jahr 2019 hat Polen 20 Langstrecken-Mehrfachraketenwerfer — 18 Kampf- und zwei Übungsraketenwerfer —  und die dazugehörige Ausrüstung erworben. Die Einführung dieser Waffenkategorie war im Modernisierungsprogramm „Homar” verankert. Zunächst wurde davon ausgegangen, dass das System von heimischen Werken entwickelt wird, später, dass es eine Lizenzproduktion sein wird.

Im Mai dieses Jahres forderte das polnische Verteidigungsministerium die USA auf, ein Angebot für weitere rund 500 HIMARS-Systeme vorzubereiten. Da der Hersteller jedoch keine Garantien für schnelle Lieferungen gab, unterzeichnete die Leitung des Verteidigungsministeriums in der zweiten Oktoberhälfte einen Vertrag mit der südkoreanischen Rüstungsindustrie über die Lieferung von fast 300 Mehrfachraketen. Die ersten Elemente des Chunmoo-Systems werden nächstes Jahr an Polen geliefert, zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie die HIMARS-Systeme.

Flaherty betonte, dass andere Systeme, einschließlich des koreanischen, nicht als HIMARS bezeichnet werden sollten. „Ich stelle die Entscheidung des Verteidigungsministeriums nicht in Frage; es muss seine Verteidigungsverpflichtungen erfüllen, aber es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen den Systemen”, sagte sie.

Sie versicherte, dass das Unternehmen für eine Zusammenarbeit offen sei und dass eines der derzeit diskutierten Projekte darin bestehe, ein regionales Unterstützungszentrum für das System in Polen einzurichten. Sie kündigte an, dass das Unternehmen auch bereit sei, mit der polnischen Industrie bei der Beschaffung von Javelin-Panzerabwehrraketen, die gemeinsam von Raytheon und Lockheed Martin hergestellt werden, für Systeme wie den Kampfhubschrauber AH-64 Apache und für PAC-3 MSE-Raketen, die in der ersten Phase des Programms „ Wisła” (dt. Weichsel) als Bewaffnung für Patriot-Systeme ausgewählt wurden, zusammenzuarbeiten.

Arkadiusz Słomczyński