Das Gemälde von Jan Matejko „Porträt von Zdzisław und Bolesław Włodek” aus dem Jahr 1862 wurde bei einer Auktion des Auktionshauses Polswiss Art für 4.100.000 PLN verkauft. Zusammen mit einer Auktionsgebühr in Höhe von 20 Prozent des Preises erzielte das Gemälde einen Preis von 4.920.000 PLN.
Das „Porträt von Zdzisław und Bolesław Włodek” wurde von Matejko 1862 gemalt, im selben Jahr, in dem auch eines seiner bedeutendsten Werke, „Stańczyk”, entstand. Der Künstler war zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre alt. Das Porträt zeigt die Söhne von Roman Włodek, einem Krakauer Großgrundbesitzer. Der 10-jährige Zdzisław und der vier Jahre jüngere Bolesław wurden en face porträtiert. Im Stehen halten sie sich an den Händen, wobei der Ältere den Jüngeren umarmt und seine Hand auf dessen linke Schulter legt. Die ausgeprägte Zärtlichkeit dieser Szene war ein Novum in den klassischen biedermeierlichen Darstellungen des 19. Jahrhunderts.
Dem Porträt fehlt es auch nicht an Symbolik — der schwere Vorhang im Hintergrund kann als eine unbekannte Zukunft gedeutet werden, und der geschnitzte Thronsessel mit gemusterter Polsterung symbolisiert vielleicht die wichtigen Positionen, die die Söhne dieser namhafter Familie in Zukunft einnehmen sollten.
Das „Porträt von Zdzisław und Bolesław Włodek” ist ein weiteres Gemälde von Matejko, das auf der Auktion von Polswiss Art verkauft wurde. 2020 erwarb ein privater Sammler das „Porträt von Prof. Dr. Karol Gilewski” für 6.962.000 PLN. Es handelt sich um eines der teuersten Gemälde, die in der Geschichte des polnischen Auktionsmarktes versteigert wurden.
Matejko malte eine Reihe von Porträts, in denen das wichtigste Merkmal des Künstlers, nämlich die Fähigkeit, Figuren mit äußerst ausdrucksstarken physiognomischen und psychologischen Merkmalen zu schaffen, sehr deutlich zu erkennen ist.
„Jedes Element der Komposition zeichnet sich durch eine äußerst präzise Wiedergabe von Details aus. Das Porträt der Brüder Włodek ist ein Werk der Spitzenklasse und eine absolute Rarität auf dem polnischen Kunstmarkt”, heißt es in der Beschreibung des Werks im Auktionskatalog.
Auf der gleichen Auktion wurden auch Gemälde von Józef Chełmoński, Jan Styka, Juliusz Kossak, Jacek Malczewski und Teodor Axentowicz versteigert.
Arkadiusz Słomczyński