Zeitgleich in vier polnischen Städten: Głubczyce und Byczyna (Woiwodschaft Opole), Bobolice (Woiwodschaft Westpommern) und in der Nähe von Staszów (Woiwodschaft Heiligkreuz) wurden am Donnerstag, dem 27. Oktober, vier Denkmäler der Roten Armee abgebaut.
Auf einer Pressekonferenz in Głubczyce erinnerte der Präsident des Instituts für Nationales Gedenken (poln. Instytut Pamięci Narodowej, kurz IPN), Dr. Karol Nawrocki, daran, dass die Demontageaktion die Umsetzung des Gesetzes vom 1. April 2016 über das Verbot der Propagierung des Kommunismus oder eines anderen totalitären Systems durch im öffentlichen Raum angebrachte Namen und Symbole sei.
Der IPN-Chef betonte, dass die der Roten Armee gewidmeten Denkmäler kein Symbol der Befreiung, sondern der Versklavung unseres Landes seien.
„Ein Symbol des Systems, das Hand in Hand mit Adolf Hitler den Zweiten Weltkrieg und damit den tragischsten Konflikt der Weltgeschichte auslöste. Ein Symbol für ein System, das nach 1945 halb Europa, darunter auch unser Land, Polen, vasallisiert und kolonisiert hat und in dem es weiterhin polnische Helden in den Folterkammern der Sicherheitsdienstes, in den Wäldern und auf den Straßen ermordete. Symbol für ein System, das in den 1970er und 1980er Jahren in verschiedenen Regionen Polens polnische Arbeiter und antikommunistische Oppositionelle ermordete. Und schließlich ein Symbol für ein System, dessen Geist im heutigen Russland weiterlebt und im Bereich der Werte und der Mentalität für den Tod von Ukrainern im 21. Jahrhundert verantwortlich ist”, erklärte Karol Nawrocki.
Der IPN-Chef fügte hinzu, dass das Denkmal in Głubczyce auch ein Symbol für eine Lüge sei, ein ahistorisches Denkmal, denn weder im Polen des Jahres 1945 noch in der Region Opole noch in den Vorkriegsgebieten der Zweiten Polnischen Republik hätten die Sowjets 1945 die Freiheit gebracht. Sie hätten eine weitere Versklavung gebracht, sie hätten Polen erobert und es als ihre Eroberung behandelt.
„Die Befreiung kann nicht von denen gebracht werden, die selbst keine Freiheit haben”, sagte Nawrocki.
Adrian Andrzejewski