Das Denkmal des Kleinen Aufständischen in der polnischen Hauptstadt Warschau ist nur 150 cm groß, aber es weckt große Emotionen. An wen erinnert es?

Es zeigt einen wenige Jahre alten Jungen mit einer Maschinenpistole in der Hand, gekleidet in einen übergroßen Mantel und einen deutschen Stahlhelm und mit Schuhen in einer schlecht sitzenden Größe. Auf seinem Helm befindet sich das polnische Emblem, das den Adler zeigt, und Farben Rot und Weiß. Das Denkmal trägt eine Gedenktafel mit dem folgenden Text:  „Warschauer Kinder zieh’n wir in den Kampf, für jeden deiner Steine, oh Hauptstadt, geben wir unser Blut”. Dies ist ein Fragment eines sehr beliebten Liedes mit dem Titel „Warschauer Kinder”.

Das Denkmal des Kleinen Aufständischen wurde am 1. Oktober 1983 in Warschau aufgestellt.  Es wurde von Jerzy Świderski alias „Lubisz” enthüllt, der als 14-Jähriger während des Warschauer Aufstands — dem größten antideutschen Militäraufstand des Zweiten Weltkriegs — als Meldegänger der Heimatarmee im Bataillon „Gustaw” (Gruppe Warschau-Nord-Wachnowski) diente.

Der Autor des Denkmals ist der polnische Künstler Jerzy Jarnuszkiewicz (1919-2005). Die erste Version des Denkmals schuf er bereits 1946 aus Gips und einem Metallrahmen. Diese Arbeit wurde für einen Wettbewerb vorbereitet.

Das kleine Denkmal erinnert an alle polnischen Kinder und Jugendlichen, die 1944 am Warschauer Aufstand teilgenommen haben. Einige von ihnen trugen Nachrichten oder versorgten Wunden. Andere kämpften gegen die Deutschen mit der Waffe in der Hand.

Das Kommando der Polnischen Heimatarmee — der größten Untergrundarmee Europas während des Zweiten Weltkriegs — setzte alles daran, Kinder davon abzuhalten, am Aufstand teilzunehmen. Sie wurden nicht in die Reihen aufgenommen, kehrten aber nach einiger Zeit hartnäckig zurück. Andere Teenager fälschten ihr Alter, um sich aufständischen Gruppen anzuschließen und gegen die Deutschen zu kämpfen. Die Aufdeckung einer solchen Fälschung in Kriegszeiten könnte schwierig sein. Manchmal war es für einige Kinder sicherer, hinter der Truppen zu bleiben, als in einer Stadt zu bleiben, die von Krieg, Bomben und Chaos heimgesucht wurde.

Wo befindet sich das Denkmal?

Um es zu finden, muss man die Stadtmauern der Altstadt in der Podwale-Straße in Warschau erreichen. Es steht an der Kreuzung dieser Straße mit der Wąski-Dunaj-Straße.