Der US-Botschafter in Polen, Mark Brzezinski, traf sich mit dem Geschäftsführer des polnischen Energieunternehmens Orlen, Daniel Obajtek. Zu den Gesprächsthemen gehörte die Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie.
„Ich habe mich heute gern mit Daniel Obajtek, dem Leiter von PKN Orlen, getroffen, um die Möglichkeit einer amerikanisch-polnischen Kernenergiepartnerschaft zu erörtern. Wir hatten auch die Gelegenheit, andere Bereiche der strategischen Zusammenarbeit zu besprechen”, schrieb Mark Brzezinski auf Twitter.
Vor einigen Tagen unterbreiteten die USA Polen ein Angebot für den Bau eines Kernkraftwerks in Polen. Sie schlagen 6 Großreaktoren vor, die auf amerikanischer Technologie basieren sollten. Die Amerikaner würden sich sowohl geschäftlich als auch finanziell an dem Bau beteiligen. Die polnische Regierung hat noch zwei weitere Vorschläge erhalten — aus Korea und Frankreich. Eine Entscheidung über die Wahl der Kernkraftwerkstechnologie wird im Oktober erwartet.
Das Dokument mit dem Titel „Konzept- und Umsetzungsbericht über die Zusammenarbeit im Bereich der zivilen Kernenergie” wurde 18 Monate lang ausgearbeitet und seine Übergabe markiert den Abschluss der ersten Phase des polnisch-amerikanischen Vertrags, das im Oktober 2020 geschlossen wurde.
Die durchgeführten Untersuchungen konzentrierten sich auf die Anpassung der US-Kerntechnik an die Erwartungen des Polnischen Kernenergieprogramms und der Gesellschaft Polskie Elektrownie Jądrowe sowie auf die Kosten des Gesamtprojekts. Der Bericht wurde von einem bilateralen Ausschuss angenommen, dem auch der US-Energieminister und der stellvertretende polnische Minister für Klima und Umwelt angehörten.
Nach Angaben des Polnischen Wirtschaftsinstituts (PIE) könnten Kernkraftwerke bis zu 38,4% des für 2043 prognostizierten polnischen Strombedarfs decken. Die Entwicklung der Kernenergie würde sich positiv auf die Wirtschaft auswirken, da sie das polnische Bruttoinlandsprodukt bis 2043 um mehr als 1% steigern und über einen Zeitraum von 50 Jahren bis zu 40.000 Arbeitsplätze schaffen könnte.
Arkadiusz Słomczyński