Es mag einige überraschen, dass die Erfindung der Petroleumlampe mit der pharmazeutischen Industrie zu tun hat. Es war jedoch ein polnischer Pharmazeut, Ignacy Łukasiewicz, der diese erstaunliche Entdeckung machte.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in der Lemberger Apotheke „Unter dem Goldenen Stern” die Petroleumlampe gebaut. Zu dieser Zeit stand Lemberg unter österreichischer Herrschaft. Der polnische Staat hat diese Gebiete im Zuge der Teilungen Ende des 18. Jahrhunderts verloren. Der polnische Apotheker Ignacy Łukasiewicz arbeitete in der Apotheke von Piotr Mikolasch.
Petroleum wird auch heute noch in der Medizin verwendet, zum Beispiel zur Behandlung von Bindehautentzündungen, Übelkeit und Reisekrankheit. Es wurde auch an die Apotheke in Lviv geliefert. Das Produkt wurde aus Italien importiert und kostete eine Menge Geld.
Er wollte den Preis senken und entwickelte dabei ein Brennstoff für Lampen
Łukasiewicz wollte ein billigeres Produkt als das italienische herstellen und suchte daher nach besseren Destillationsmethoden. Bald kauften Apotheker große Mengen Öl aus Boryslaw (einer Stadt südlich von Lemberg) und begannen, es zu destillieren. Sie versuchten, das fertige Produkt zu verkaufen, aber andere Apotheken bevorzugten immer noch das italienische Petroleum. Die Apotheke „Unter dem goldenen Stern” stand kurz vor dem Konkurs.
Erste Operation im Licht einer Petroleumlampe
Eines Tages setzte Łukasiewicz die fraktionierte Destillation bei Temperaturen von bis zu 250 Grad Celsius ein und es gelang ihm, das Produkt von Leichtbenzin und schweren Kohlenwasserstoffen zu befreien. Er stellte fest, dass dieses Petroleum sehr gut brannte. Bei der Verwendung in den bisher verwendeten Öllampen bestand jedoch die Gefahr, dass das Gerät explodiert. Der polnische Chemiker beauftragte daher den Spengler Adam Bratkowski, eine Lampe so zu konstruieren, dass das von ihm für die Beleuchtung destillierte Petroleum darin sicher verwendet werden konnte. Die Erfindung wurde im Laufe der Zeit verbessert, um mehr Licht zu erzeugen. So wurde sie am 31. Juli 1853 zum ersten Mal bei einer Operation in einem Lemberger Krankenhaus eingesetzt. Der Eingriff wurde von dem Arzt und Chirurgen Zaorski durchgeführt.
Die Petroleumlampe gab reines Licht. Sie war sicher und hygienisch, da der Rauch auf ein Minimum beschränkt war. Die Verwendung der Erfindung von Łukasiewicz verursachte geringere Kosten als Gasbeleuchtung oder Öllampen.