Am zweiten Jahrestag der manipulierten belarussischen Wahlen wurde in Warschau die Ausstellung „Weiß-rot-weiß” eröffnet. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, der vom Nationalen Kulturzentrum in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Nationales Erbe und dem Außenministerium initiiert wurde. Die Wettbewerbsaufgabe bestand darin, ein Plakat zu entwerfen, das auf die beispiellose Mobilisierung der belarussischen Gesellschaft in den Jahren 2020 bis 2022 für demokratische und freie Veränderungen hinweist und ihrer Helden gedenkt.
„Vor zwei Jahren hat Aljaksandr Lukaschenka die Wahlen manipuliert und Freiheit und Demokratie in Belarus zerstört. Dieser Akt der Unterdrückung löste in der belarussischen Gesellschaft eine natürliche Freiheitsbewegung von unten aus. Der Wettbewerb (…) soll im öffentlichen Raum an das erinnern, was vor 2 Jahren in Belarus geschah. Es darf keine Zustimmung für das belarussische Regime geben, ebenso wenig wie für die russische Aggression in der Ukraine”, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Kultur und Nationales Erbe, Prof. Piotr Gliński, bei der Eröffnung der Ausstellung „Weiß-Rot-Weiß”.
Es sei daran erinnert, dass nach den offiziellen Wahlergebnissen der belarussische Präsident Aljaksandr Lukaschenka im Jahr 2020 mehr als 80% der Stimmen erhielt. Damals wurden in den sozialen Medien Hunderte von Beweisen dafür vorgelegt, dass die Wahl manipuliert wurde. Die belarussische Opposition erkannte das Wahlergebnis nicht an, und eine Welle von Protesten schwappte durch das Land. Die Behörden unterdrückten sie mit Gewalt. Dabei wurden sechs Menschen getötet. Nach Schätzungen der belarussischen Opposition wurden rund 50 000 Personen festgenommen und rund 150 000 verließen das Land.
Für den Wettbewerb gingen 243 Beiträge aus vielen Ländern ein, auch aus nichteuropäischen Ländern. Die Jury vergab drei Preise und 14 Auszeichnungen. Der erste Platz ging an Kamil Skrzypiec für sein Werk „Belarus 2020-2022”, der zweite Platz an Piotr Depta-Kleśta für sein Poster „B für Freiheit” und der dritte Platz an Evgenia Muzheva für ihr Werk „Wir sind kein Fleisch”.
Adrian Andrzejewski