Die Vergabe von PESEL-Nummern an ukrainische Staatsbürger läuft in Polen seit dem 16. März 2022. Bis zum 12. Juli 2022 wurden mehr als 1.225.000 dieser Nummern vergeben. Das Polnische Wirtschaftsinstitut (Polski Instytut Ekonomiczny, PIE) hat untersucht, wo die PESEL-Nummern ausgestellt werden und wo in Polen sich Flüchtlinge aus der Ukraine am häufigsten niederlassen.
Mehr als 120.000 PESEL-Nummern wurden Flüchtlingen aus der Ukraine in Warschau zugeteilt. Dies ist die höchste Zahl im ganzen Land und entspricht fast einem Zehntel aller bearbeiteten Anträge. Zählt man alle PESEL-Nummern zusammen, die in Warschau und den umliegenden Landkreisen der Region Warschau vergeben wurden, so ergibt sich, dass in diesem Gebiet über 184.000 Nummern vergeben wurden, d. h. etwa 15% aller in Polen vergebenen Nummern.
Auf Warschau folgen die anderen Woiwodschaftsstädte: Wrocław (45.000), Krakau (32.000) und Poznań (31.000). In den Woiwodschaftsstädten wurden insgesamt über 358 Tausend Anträge registriert, d. h. ca. 30% ihrer Gesamtzahl.
Allerdings sind erhebliche Unterschiede zwischen den Woiwodschaftsstädten zu beobachten — die Zahl der registrierten Anträge in Warschau oder Wrocław übersteigt die Zahl der in Olsztyn oder Białystok erteilten Nummern um ein Vielfaches.
Zur besseren Veranschaulichung der Situation hat PIE auch die Anzahl der vergebenen PESEL-Nummern pro 1.000 Einwohner in einem bestimmten Landkreis analysiert. Die ersten drei Plätze belegten der Landkreis Grójec (ca. 86 PESEL-Nummern pro 1.000 Einwohner), der Landkreis Brzeziny (78) und der Landkreis Nowy Dwór (77).
Es zeigt sich also, dass die großen Städte und ihre funktionalen Gebiete (z. B. Warschau und Umgebung, Wrocław und Umgebung, Szczecin und Umgebung, Dreistadt) nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch pro 1.000 Einwohner eine sehr hohe Zahl von Anträgen verzeichnen.
Adrian Andrzejewski