Der polnische Geschäftsträger in Weißrussland, Marcin Wojciechowski, legte Blumen nieder und zündete Kerzen an den Gräbern der Soldaten der Heimatarmee (Armia Krajowa, AK) in Mikulischki an, einem Friedhof, der auf barbarische Weise dem Erdboden gleichgemacht wurde. „Die polnischen nationalen Gedenkstätten in Belarus werden nicht vergessen werden. Ruhm für die Helden!”, wurde auf dem Twitter-Account der polnischen Botschaft in Minsk geschrieben.
In Mikulischki im Rajon Aschmjany im Nordosten der Region Hrodna haben die belarussischen Behörden mit schwerem Gerät die Gräber der 1944 gefallenen Soldaten der 3. und 6. Brigade der Heimatarmee zerstört. Keines der 22 Kreuze, die an dieser Gedenkstätte errichtet wurden, ist erhalten geblieben.
In diesem Friedhof wurden 1944 zu verschiedenen Zeiten Soldaten der Heimatarmee begraben, sowohl vor als auch nach der Operation „Ostra Brama”, die von Einheiten der Heimatarmee vom 7. bis 15. Juli durchgeführt wurde, um Vilnius aus deutscher Hand zurückzuerobern.
Am 5. Juli 2022 wurde der belarussische Geschäftsträger ins polnische Außenministerium einbestellt, dem ein scharfer Protest im Zusammenhang mit der Zerstörung des Soldatenfriedhofs der Heimatarmee in Mikulischki übergeben wurde.
Das Außenministerium gab ebenfalls eine Erklärung ab, in der es hieß, dass „dieses außerordentlich beschämende Ereignis ein Beispiel dafür ist, dass die derzeitigen belarussischen Behörden alle ihre Verpflichtungen in Bezug auf Gedenkstätten in ihrem Hoheitsgebiet verletzen”.
„Dies erinnert an die dunkelsten Kapitel der Geschichte des Kommunismus und kann angesichts früherer Berichte über die Verwüstung polnischer Kriegsgräber nur als eine bewusste Aktion zur weiteren Verschlechterung der gegenseitigen Beziehungen zwischen Polen und Weißrussland gewertet werden”, schreibt das polnische Außenministerium.
„Die Liquidierung polnischer Gräber und Gedenkstätten ist ein weiteres und sehr deutliches Beispiel für das Vorgehen des Minsker Regimes gegen die Polen in Weißrussland”, heißt es weiter.
Das Außenministerium verurteilte die antipolnische Kampagne der belarussischen Behörden, die darauf abzielt, die Spuren des Polentums in Belarus zu beseitigen.
Adrian Andrzejewski