79% der polnischen Unternehmen sind sich bewusst, dass Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Umweltschutz in ihrem Sektor innerhalb von 3 bis 5 Jahren an Bedeutung gewinnen werden, und 66% glauben, dass sie für ihren Sektor von strategischer Bedeutung sind. Laut der von IBRiS im Auftrag des Beratungsunternehmens EY durchgeführten Umfrage „Ist polnisches Business nachhaltig?” planen jedoch 18% der Unternehmen keine Maßnahmen zur Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks.
EY stellt fest, dass im Bereich der nachhaltigen Entwicklung eine deutliche Kluft zwischen Erklärungen und tatsächlichen Maßnahmen besteht.
90% der Unternehmen geben an, dass ihre Mission die ESG-Aspekte (eng. environmental, social and corporate governance) berücksichtigt, und 67% erklären, dass sie diese in ihrer täglichen Arbeit umsetzen.
48% der Unternehmen setzten die Annahmen der Strategie für nachhaltige Entwicklung in bestimmten Bereichen seiner Geschäftstätigkeit um, und die Erwartungen der Verbraucher (71%) und der Geschäftspartner (59%) werden als die wichtigsten Motivationsfaktoren genannt.
Zugleich veröffentlichen nur 17% der befragten Unternehmen ESG-Berichte. Der Druck auf diesen Aspekt wird jedoch zunehmen, denn bereits für 57% der Organisationen ist es wichtig, dass der von ihnen gewählte Auftragnehmer die Kriterien der nachhaltigen Entwicklung erfüllt.
„Polnische Unternehmen identifizieren nachhaltige Entwicklung mit Aktivitäten mit ökologischem oder pro-sozialem Charakter. Wenn sie sich in diesen Bereichen engagieren, sei es aufgrund gesetzlicher Änderungen oder aufgrund des Drucks der Verbraucher, gewinnen sie die Überzeugung, dass sie im Einklang mit den ESG-Grundsätzen handeln. Leider vergessen sie dabei die Aspekte der Corporate Governance”, bemerkt Jarosław Wajer, Vertreter von EY Polska.
Seiner Meinung nach könne dies zu einer negativen Überprüfung durch internationale Geschäftspartner führen, die ihre Aktivitäten auf der Grundlage breiterer Standards durchführen, oder zu einer weniger günstigen Haltung von Investoren, wenn sie eine externe Finanzierung erhalten wollen. „Wenn man an nachhaltige Entwicklung denkt, lohnt es sich, das Thema umfassend und kohärent zu behandeln”, fügt Wajer hinzu.
Adrian Andrzejewski i. A.