Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch in Polen liegt bei etwa 16%. Er soll bis 2030 auf 23% und ein Jahrzehnt später auf mindestens 28,5% steigen. Angesichts der klimatischen und geopolitischen Risiken dürften unsere Ziele noch ehrgeiziger sein.
In den vergangenen zehn Jahren, zwischen 2010 und 2020, stieg der Anteil des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen in Polen von 9,5 auf 16,1%.
Der Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen, den Polen im Jahr 2020 erreichte, wurde von der EU (in ihrer derzeitigen Zusammensetzung) bereits vor fast einem Jahrzehnt, im Jahr 2012, übertroffen. Bis 2020 stieg der durchschnittliche Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch in den EU-Ländern auf 22,1%, wobei der höchste Anteil (60,1%) in Schweden erreicht wurde.
Die EU hat die wachsende Sorge über die Folgen des Klimawandels besonders ernst genommen. Das Endziel, das bis 2050 erreicht werden soll, ist die vollständige Energieneutralität für Europa.
Die Verwirklichung der europäischen Energieziele in Form einer Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch könnte durch Russlands militärischen Einmarsch in der Ukraine weiter beschleunigt werden. Der Ausbruch des Krieges im Februar 2022 und die gegen russische Exporte verhängten Wirtschaftssanktionen haben deutlich gemacht, wie abhängig die europäischen Volkswirtschaften von der Versorgung mit russischen Energieressourcen sind.
Der Inhalt der detaillierten Bestimmungen des Nationalen Aufbau- und Resilienzplans, der von der Europäischen Kommission Anfang Juni 2022 genehmigt wurde, deutet drauf hin, dass die größten Investitionen mit finanzieller Unterstützung im Rahmen des Aufbau- und Resilienzplans den Bau von Windparks in der Ostsee betreffen werden. Die erste Etappe wird der geplante Umbau (bis 2025 und 2026) der Seehäfen in Ustka und Łeba sein.
Bis 2030 soll die installierte Leistung von Windparks 5,9 GW und bis 2040 — 8 bis 11 GW erreichen. Der Bau von Windparks in der Ostsee wird von dem staatlichen Konzern PGE zusammen mit dem dänischen Unternehmen Oersted, von PKN Orlen zusammen mit dem kanadischen Unternehmen Northland Power und von Polenergia in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Unternehmen Equinor und dem deutschen Energiekonzern RWE geplant. i. A.