Polnischer Mineralöl- und Erdgaskonzern PGNiG (Polskie Górnictwo Naftowe i Gazownictwo) investiert in eigene LNG-Tanker. Die ersten beiden Schiffe, die speziell für das Unternehmen gebaut werden, sollen 2023 in Betrieb genommen werden. Zwei weitere werden 2024 ihre Arbeit aufnehmen und vier neue Gastanker werden 2025 in Betrieb kommen.
In der südkoreanischen Werft wurde der Kiel für den Bau des zweiten von PGNiG bestellten LNG-Tankers gelegt, der den Namen „Grażyna Gęsicka” tragen wird. Zuvor wurde der Stapellauf des ersten Schiffes mit dem Namen „Lech Kaczyński” erfolgreich abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit.
Die Gastankerflotte von PGNiG wird in erster Linie für die Bedienung langfristiger Verträge über den Bezug von verflüssigtem Erdgas aus den USA eingesetzt. Die bisher mit den amerikanischen LNG-Produzenten unterzeichneten Verträge sehen die Lieferung von etwa 9 Mrd. Kubikmeter Gas (nach Regasifizierung) vor.
„Alle von der PGNiG-Gruppe bestellten Schiffe werden über eine Kapazität von 174 Tausend Kubikmetern Flüssiggas verfügen. Diese Menge an LNG entspricht 100 Millionen Kubikmeter Erdgas in seinem flüchtigen Zustand. PGNiG wird die Gastanker auf der Grundlage langfristiger Charterverträge nutzen, die mit spezialisierten Reedereien abgeschlossen werden: Knutsen OAS Shipping und Maran Gas Maritime”, heißt es in der Mitteilung.
Unabhängig davon hat PGNiG in diesem Jahr beschlossen, drei bereits im Einsatz befindliche Gastanker kurzfristig zu verchartern. Dies hängt damit zusammen, dass PGNiG als Reaktion auf die russische Aggression gegen die Ukraine und die Krise auf dem europäischen Gasmarkt die LNG-Importe in den Gashafen in Świnoujście intensiviert hat.
Die Gruppe will in diesem Jahr fast die gesamte Kapazität des LNG-Terminals in Świnoujście nutzen, das ab 2022 LNG-Ladungen aufnehmen kann, die — nach Regasifizierung — 6,2 Milliarden Kubikmetern Erdgas entsprechen. Eigene Gastanker ermöglichen es dem Unternehmen, Gas direkt an den Verflüssigungsterminals zu kaufen, was die Möglichkeiten des Erwerbs von LNG erheblich erweitert.
PGNiG ist seit 2005 an der Warschauer Wertpapierbörse notiert. Die Gruppe fördert Erdgas und Erdöl in Polen, importiert Erdgas nach Polen, speichert Gas in unterirdischen Gasspeichern, vertreibt gasförmige Brennstoffe, erschließt Erdgas- und Erdölfelder in Polen und im Ausland und erbringt geologische, geophysikalische und exploratorische Dienstleistungen. Der konsolidierte Umsatz des Unternehmens erreichte im Jahr 2021 69.964 Millionen PLN.
Arkadiusz Słomczyński i. A.