Das Warschauer Wola-Museum bereitet eine Ausstellung mit dem Titel „Białoszewski nieosobny” (dt. Białoszewski nicht alleine) vor. Die Ausstellung wir sein Leben und sein Werk auf eine neue Art und Weise zeigen, indem sie ein Netzwerk künstlerischer Inspirationen und die Beziehungen Białoszewskis zu anderen Künstlern, die in den 1940er, 1950er und 1960er Jahren in Warschau tätig waren, vorstellen wird. Die Ausstellung wird ab dem 30. Juni zu sehen sein.
Die Ausstellung wird Manuskripte von Werken und Theaterprogrammen, Plakate, Entwürfe und Skizzen, Elemente des Bühnenbilds, Kostüme und Requisiten, Presseausschnitte sowie eine Auswahl einzigartiger Fotografien zeigen. All diese Exponate ergeben das Bild eines unabhängigen kreativen Milieus mit enormer Einflusskraft.
Die neue Ausstellung ist ein Versuch, Leben und Werk von Białoszewski durch das Prisma der künstlerischen und privaten Beziehungen zwischen Künstlern des unabhängigen Theatermilieus in und um Warschau in den 1940er, 1950er und frühen 1960er Jahren neu zu betrachten.
Über zwei Jahrzehnte der Tätigkeit von Miron im Theater während der Besatzung, im Theater in der Tarczyńska-Straße und dem Teatr Osobny (dt. Separates Theater) werden im Wola-Museum durch die Figuren von Mitautoren und Freunden, heute weitgehend vergessenen Künstlern, erzählt: Bogusław Choiński, Stanisław Swen Czachorowski, Ludwik Hering, Ludmiła Murawska, Leszek Soliński, Lech Emfazy Stefański und andere.
Białoszewski wurde als „eigenständiger Dichter” (poln. poeta osobny) bekannt, doch sein Werk entsprang stets „dem Bedürfnis nach Gemeinschaft, nach einer Existenz durch Menschen, in Menschen und aus Menschen”. Miron lebte und arbeitete in einem dichten Netz von künstlerischen Inspirationen und engen Beziehungen. Die nicht-professionellen, alternativen Kreativgruppen und die Biografien ihrer Teilnehmer bilden ein Porträt von Białoszewski in der neuen Ausstellung.
„Viele dieser Künstler stehen bis heute zu Unrecht im Schatten von Miron, und die Ausstellung im Wola-Museum — anlässlich des 100. Geburtstages von Białoszewski — möchte diese außergewöhnlichen Persönlichkeiten wieder in das Gedächtnis der Warschauer zurückbringen”, heißt es in der Ankündigung der Ausstellung.
Arkadiusz Słomczyński