Das Klimaministerium hat einen Entwurf der Strategie für den Wärmesektor bis 2030 mit einem Ausblick bis 2040 zur Konsultation vorgelegt. Sie sieht unter anderem den Kohleausstieg, die Verringerung der Emissionen und die Gewährleistung der Attraktivität der Fernwärme vor. Die Kosten könnten 70 Milliarden PLN übersteigen.
Der polnische Wärmesektor sieht sich im Zusammenhang mit der Energiewende und dem Übergang zu neuen Energiequellen mit hohen Kosten konfrontiert. Zu den größten Herausforderungen gehören die Anpassung der Heizungssysteme an einen Status der effizienten System, die Minimierung langfristiger Wärmepreissteigerungen aufgrund steigender Preise für CO2-Emissionszertifikate, die Steigerung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, die Anpassung des Sektors an die technischen Anforderungen für neue und umfassend modernisierte Gebäude und die Gewährleistung der Attraktivität der Fernwärme als beliebtester Wärmequelle in den Haushalten.
Den Autoren des Projekts zufolge sei es aufgrund der Zersplitterung des polnischen Fernwärmesektors, der aus fast 400 Unternehmen besteht, die unter unterschiedlichen Bedingungen arbeiten, unmöglich, die Kosten für die Umgestaltung des Sektors genau zu bestimmen. Die Analyse prognostiziert Investitionskosten in Höhe von etwa 43,9 bis 72 Milliarden PLN, unter Beibehaltung der derzeitigen Preise.
Der dominierende Brennstoff im Wärmesektor ist Steinkohle. Im Jahr 2019 wurden 71 % der Wärme aus ihr erzeugt. Jeweils 9,5% wurden aus Gas und erneuerbaren Energiequellen — vor allem Biomasse — erzeugt. Der Anteil der effizienten Fernwärmesysteme liegt unter 20%, was mit der Dominanz der Kohle zusammenhängt. Effiziente Fernwärmesysteme in Polen werden in der Regel mit Kraft-Wärme-Kopplung betrieben, auch mit Kohlekraftwerken.
Das Ministerium betont, dass effiziente Systeme vor allem in den größten Städten angesiedelt sind und sich durch die größten Kapazitäten auszeichnen. Die größten Investitionskosten für die Modernisierung von Unternehmen müssen jedoch in kleinen und mittleren Städten getragen werden, deren finanzielle und organisatorische Möglichkeiten begrenzt sind.
In dem Entwurf sieht das Ministerium eine weitere Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung, der Ökologisierung der Fernwärme, der lokalen Bewirtschaftung heizwertreicher Abfälle, der Nutzung von Abwärme sowie die Förderung von Niedertemperatursystemen vor.
Arkadiusz Słomczyński i. A.