Im März 2022 war die Arbeitslosenquote niedriger als im Februar, und die Arbeitsämter registrierten mehr Stellenangebote. Im April ist die Arbeitslosenquote erneut auf 5,2% gesunken, während das durchschnittliche Monatsgehalt gestiegen ist. Die meistgesuchten Mitarbeiter sind IT-Spezialisten und Finanzdirektoren. Dies sind nur einige der Schlussfolgerungen aus dem Bericht der polnischen Agentur für Unternehmensentwicklung (poln. Polska Agencjia Rozwoju Przedsiębiorczości, PARP) „Arbeitsmarkt, Bildung, Kompetenzen. Aktuelle Trends und Forschungsergebnisse”.
Laut dem Bericht von Grant Thornton haben die Arbeitgeber im März auf den 50 größten polnischen Stellenportalen über 360 Tausend neue Stellenangebote veröffentlicht, d. h. 30,1% mehr als im gleichen Zeitraum 2021.
Der Anstieg bei den neuen Stellenangeboten zeigte sich bei den IT-Berufen, d. h. bei den Spezialisten für Cybersicherheit (um 410%), den IT-Administratoren (um 121%) und bei den Finanzdirektoren/CFO-Positionen (um 222%). Unter den Stellenangeboten in körperlichen Berufen wurde der höchste Anstieg im Vergleich zum Vorjahr für die Position des Kassierers/Verkäufers verzeichnet (um 47%). Von den polnischen Ballungsräumen verzeichnete Poznań im März 2022 die geringste Zahl neuer Stellenangebote (2.700). Andererseits wurden die meisten neuen Stellenanzeigen in Warschau (44,8 Tausend) und Krakau (21,3 Tausend) veröffentlicht.
Auch im Bereich der Gehälter ist eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen. Aus den Daten des polnischen Statischen Zentralamtes (GUS) geht hervor, dass sich das durchschnittliche monatliche Gesamtgehalt (brutto) im Unternehmenssektor im März 2022 auf 6665,64 PLN belief. Im Vergleich zum Februar 2022 stieg er sogar um 7,2%, im Vergleich zum Vorjahr um 12,4%.
Laut der Umfrage der ManpowerGroup ist ein höheres Gehalt der häufigste Grund für einen Arbeitsplatzwechsel. Als Nächstes nannten die Befragten den Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung, eine bessere Beschäftigungsform beim neuen Arbeitgeber und Unzufriedenheit mit dem bisherigen Arbeitsplatz.
Der Bericht weist auf Gefahren für den Arbeitsmarkt in Polen hin. Die durch den Angriff Russlands auf die Ukraine ausgelöste Krise habe zahlreiche sozioökonomische Folgen in den EU-Mitgliedstaaten, bemerken die Autoren der Veröffentlichung. Eine der Folgen der russischen Militäraktionen in der Ukraine ist ein starker Anstieg der Energiepreise, der sich auf ganz Europa auswirkt. Aus diesem Grund haben viele Unternehmen mit steigenden Rohstoffkosten zu kämpfen und müssen ihre Produktion und ihr Beschäftigungsniveau anpassen.
Adrian Andrzejewski i. A.