Der polnische Kunstmarkt setzt seinen langfristigen Aufwärtstrend fort. Die Zahlen des letzten Jahres zeigen, dass die Pandemie die Käufer nicht abgeschreckt hat, die gern an den Auktionen teilnahmen. Auch dieses Jahr dürfte ein erfolgreiches Jahr werden, denn im März wurde ein Rekord für den Wert eines Kunstwerks, das auf einer polnischen Auktion verkauft wurde, aufgestellt.
Das vergangene Jahr war ein sehr erfolgreiches Jahr für den polnischen Kunstmarkt. Der Umsatz auf den Auktionen belief sich auf 634 Millionen PLN. Das ist ein Anstieg von über 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr — 2020 waren es 380 Millionen PLN. Es gab auch mehr Auktionen, nämlich fast 600, bei denen über 28 000 Kunstwerke versteigert wurden.
Im Jahr 2021 wurden auch auf dem polnischen Markt neue Rekorde aufgestellt. Die Installation „Bambini” von Magdalena Abakanowicz wurde bei der Auktion von Polswiss Art für 13,6 Millionen PLN verkauft, während der Preis für das Werk „Tłum III” derselben Künstlerin um 400 Tausend PLN niedriger war. Dies ist das erste Mal in einem Jahr, dass drei Kunstwerke für mehr als 10 Millionen PLN versteigert wurden. Neben den Werken von Abakanowicz war es auch ein Gemälde von Andrzej Wróblewski.
In einer Zeit, in der viele Branchen eine durch die Pandemie verursachte Krise erlebten, ist der Kunstmarkt gewachsen. Auch die Zahl der Neukunden nahm zu, was sich in mehr Geld auf dem Markt niederschlug. Dies zeigt sich zum Beispiel am Umsatz des größten Auktionshauses in Polen, DESA Unicum. Der Umsatz im Jahr 2021 belief sich auf 280 Millionen PLN und lag damit um 43 Prozent höher als im Vorjahr.
In diesem Jahr bestehen Aussichten auf ein weiteres Marktwachstum. Bereits im März wurde der Rekord von Abakanowicz aus dem letzen Jahr übertroffen — während einer Auktion bei DESA Unicum wurde das Gemälde „Portrait einer Dame” von Paul Rubens für 14,4 Millionen PLN verkauft. Das Gemälde befand sich in der Sammlung bedeutender britischer und französischer Kunsthändler, europäischer Aristokraten und Magnaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es für mehrere Jahrzehnte an die ägyptische Königsfamilie, die sich 1952 dauerhaft in Paris niederließ.
In diesem Jahr können wir mit einem weiteren rasanten Wachstum der Verkäufe auf dem polnischen Kunstmarkt rechnen, der trotz Rekorden im Vergleich zu anderen westeuropäischen Märkten relativ klein bleibt, heißt es auf polskieradio24.pl
Arkadiusz Słomczyński