Die Umfrage „Business und die Ukraine”, die vom Nationalen Schuldenregister (poln. Krajowy Rejestr Długów, KRD) in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass durch den Krieg in der Ukraine der Wert der Aufträge zurückgegangen ist, auf einige von geplanten Projekten oder Aufträgen verzichtet wurde und es mehrere Zahlungsverzögerungen für Produkte oder Dienstleistungen gibt.
Der Umfrage zufolge glauben 38% der KMU-Unternehmer, dass der russisch-ukrainische Krieg negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen hat oder haben wird. Dies führt dazu, dass sie Entscheidungen treffen, um ihre eigenen Interessen besser zu schützen — sie halten Zahlungen für Produkte oder Dienstleistungen zurück oder verzögern sie, verlangen längere Zahlungsfristen für Rechnungen, stornieren und verschieben geplante Projekte oder Aufträge und reduzieren den Wert der erteilten Aufträge.
44% der befragten Unternehmer beklagen einen Rückgang des Wertes der Aufträge. Unternehmen aus dem Handel (57,4% der Befragten) und dem Baugewerbe (56,13%) beklagen sich am häufigsten darüber. Es ist auch ein Problem in mittelgroßen Unternehmen — 47% (mit 50 bis 249 Beschäftigten) und in der nördlichen Region Polens (Kujawien-Pommern, Pommern, Ermland-Masuren) — 78,7%.
Dariusz Szkaradek, Präsident von NFG, einem Factoring-Unternehmen, das mit KRD zusammenarbeitet, weist darauf hin, dass Unternehmen nur notwendige Anschaffungen tätigen, finanzielle Mittel anhäufen und auf bessere Bedingungen für Investitionen warten. Ein geringerer Umsatz bedeutet für das Unternehmen u.a. eingefrorene Finanzmittel in unverkauften Waren.
Nach der Umfrage haben fast 30% der Unternehmer des KMU-Sektors die Erfahrung gemacht, dass geplante Projekte oder Aufträge von den Auftragnehmern verschoben wurden, und 35% hatten mit dem vollständigen Verzicht auf die geplante Projekte und Aufträge seitens der Auftragnehmern zu tun. Das Problem betrifft vor allem Unternehmen aus dem Handelssektor, die im südwestlichen Teil Polens (Woiwodschaften Niederschlesien und Oppeln) ansässig sind. Unternehmer beklagen sich häufiger über die völlige Aufgabe von bereits geplanten Projekten als über deren Verschiebung.
Ein weiteres Problem sind Zahlungsverzögerungen (33%) oder die vollständige Zurückhaltung von Zahlungen durch die Auftragnehmer (30%) — dies betrifft vor allem Bau- und Transportunternehmen. Nach Ansicht von Experten bedeutet ein solches Verhalten eine Finanzierung der Geschäftstätigkeit auf Kosten anderer Marktteilnehmer, lesen wir auf 300 gospodarka.pl.
Arkadiusz Słomczyński i. A.