Am Donnerstag, dem 28. April, wird der polnische Staatspräsident Andrzej Duda am Marsch der Lebenden in Auschwitz und Birkenau, mit dem den Opfern des Holocausts gedacht und ihr Andenken bewahrt wird, teilnehmen.

Der Marsch der Lebenden findet traditionell am Holocaust-Gedenktag statt. Im Jahr 2022 fällt er auf den 28. April. Die Teilnehmer des Marsches legen gemeinsam die drei Kilometer lange Strecke zurück, die vom „Arbeit macht frei”-Tor des ehemaligen deutschen Lagers Auschwitz I zum ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz II-Birkenau führt.

Der diesjährige Marsch der Lebenden findet im Schatten des Krieges in der Ukraine statt. Wie die Organisatoren der internationalen Organisation March of the Living betonen, bestehe das allgemeine Ziel des Marsches darin, seine Teilnehmer zu inspirieren, „Gleichgültigkeit, Rassismus und Ungerechtigkeit zu bekämpfen, indem sie die Gräueltaten des Holocausts bezeugen”.

In diesem Jahr werden am Marsch acht Holocaust-Überlebende sowie rund 2.000 junge Menschen, darunter etwa 350 Polen, teilnehmen.

2018 nahm Präsident Andrzej Duda zusammen mit dem israelischen Präsidenten Reuven Rivlin am Marsch der Lebenden teil. „Wir sind zusammengekommen, um die Erinnerung an die Ausrottung des jüdischen Volkes zu bezeugen und zu sagen: ‚Nie wieder’“, sagte damals der polnische Präsident.

Das Projekt „Marsch der Lebenden” ist eine internationale Veranstaltung, bei der Juden aus verschiedenen Ländern die Holocaust-Stätten, die die Deutschen während des Krieges in den besetzten polnischen Gebieten eingerichtet haben, besuchen, um der Opfer des Holocaust zu gedenken. Der Marsch zwischen den ehemaligen Lagern Auschwitz I und Auschwitz II-Birkenau ist der Höhepunkt des Projekts in Polen. Der diesjährige Marsch wird nach einer zweijährigen Pause aufgrund der COVID-19-Pandemie stattfinden.

Adrian Andrzejewski