Am 81. Jahrestag der Liquidierung des Lubliner Ghettos wird das Abraham-J.-Heschel-Zentrum für katholisch-jüdische Beziehungen der Katholischen Universität Lublin (KUL) seiner von den deutschen Nazis ermordeten Bewohner gedenken. Am Montag, dem 20. März, werden Vertreter der jüdischen und katholischen Gemeinden auf dem Umschlagplatz in Lublin der Opfer gedenken.
Ursprünglich lebten im Lubliner Ghetto rund 34 000 Juden. Im März 1942 begannen die deutschen Besatzungsbehörden mit der Auflösung des Ghettos im Lubliner Stadtteil Podzamcze.
Die Gedenkveranstaltung wird um 14.30 Uhr auf dem Umschlagplatz stattfinden, von dem aus die deutsche Sicherheitspolizei im März und April 1942 Judentransporte in das Vernichtungslager Belzec schickte.
Die Versammlung wird mit einer Schweigeminute beginnen, nach der Blumen niedergelegt werden — ein Ausdruck des Gedenkens an alle Ermordeten. Anschließend werden Vertreter der katholischen und der jüdischen Gemeinde ein Gebet sprechen. Für die jüdische Gemeinde wird Kantor Symcha Keller sprechen, für die katholische Kirche der Weihbischof der Erzdiözese Lublin, Mieczysław Cisło, langjähriger Vorsitzender des Ausschusses der Polnischen Bischofskonferenz für den Dialog mit dem Judentum.
An der Veranstaltung werden unter anderem der Minister für Bildung und Wissenschaft Przemyslaw Czarnek, die Prorektorin der Katholischen Universität Lublin für Studenten, Doktoranden und Entwicklung, Dr. habil. Beata Piskorska, Univ.-Prof., und der Direktor des Abraham-J.-Heschel-Zentrums für katholisch-jüdische Beziehungen der Katholischen Universität Lublin, Pfr. Prof. Mirosław S. Wróbel teilnehmen.
Das Lubliner Ghetto wurde am 20. März 1941 auf Anordnung des Lubliner Gouverneurs Ernst Zörner eingerichtet. Nach seiner Verlegung nach Majdan Tatarski wurde es am 9. November 1942 endgültig liquidiert. Dies war der Beginn des Einsatzes „Reinhardt”, bei dem fast zwei Millionen Menschen, hauptsächlich jüdischer Herkunft, auf bestialische Weise getötet wurden.
Adrian Andrzejewski