„Solidarność hat gesiegt und ist heute hier bei uns! Sie ist bei uns in den Personen der Helden von damals, den Menschen der Solidarność, die damals hier auf diesem Platz bei der Kathedrale von Gorzów, neben dem weißen Kreuz, standen, um zu zeigen, dass sie trotz des kommunistischen Versuchs der Versklavung frei waren”, sagte der polnische Staatspräsident Andrzej Duda bei den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Gorzów-August 1982.
Gorzów-August ist die Bezeichnung für die Proteste, die am 31. August 1982, dem zweiten Jahrestag der Unterzeichnung der Augustabkommen, stattfanden. An diesem Tag versammelten sich die Einwohner von Gorzów Wielkopolski ab den Nachmittagsstunden um die Kathedrale. Fast 10.000 Menschen protestierten gegen das Kriegsrecht. Es war die größte politische Demonstration in der Geschichte der Region Lebus.
Die kommunistischen Behörden unterdrückten die Teilnehmer der Proteste in Gorzów. Die Miliz nahm 202 Personen fest, 26 wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Präsident Duda sagte, dass Gorzów damals seine Standhaftigkeit durch die Haltung seiner Einwohner bewiesen habe, die trotz des Kriegsrechts in großer Zahl zu den Protesten erschienen seien.
„Die Tatsache, dass wir heute frei protestieren können, ist Ihr großer Sieg”, sagte der Präsident. „Die Tatsache, dass man heute frei hinausgehen und sagen kann: »Mir gefallen die Entscheidungen der Stadtverwaltung nicht«, »Mir gefallen die Entscheidungen der Woiwodschafts- und Landkreisbehörden nicht«, »Mir gefallen die Entscheidungen der Regierung nicht« oder »Mir gefallen die Entscheidungen des Präsidenten nicht«, ist Ihr großer Verdienst. Das ist es, wofür Sie gekämpft haben. Das ist ein freies Polen”, sagte Andrzej Duda.
Während der Zeremonie überreichte der Präsident Orden und staatliche Auszeichnungen an Personen, die sich um die Woiwodschaft Lebus und den demokratischen Wandel in Polen verdient gemacht haben.
Außerdem wurde eine künstlerische Installation zum Gedenken an die Ereignisse vom 31. August 1982 enthüllt. Die Installation besteht aus Edelstahlplatten, auf denen Informationen über die Ereignisse von vor 40 Jahren angebracht wurden.
Adrian Andrzejewski