Das Juliusz-Słowacki-Theater in Krakau zeigt das Stück mit dem Titel „1989”. Das Musical, das in Koproduktion mit dem Danziger Shakespeare-Theater entstanden ist, erzählt die Geschichte der „Solidarność”-Bewegung — von den Streiks und den Augustabkommen bis zu den teilweise freien Wahlen von 1989.
Die Autoren des Stücks wollen den Untergang des Kommunismus aus einer neuen Perspektive zeigen. Darin wird große Geschichte mit Lebensentscheidungen verwoben, und Ereignisse, die aus Schulbüchern und Wochenschauen bekannt sind, werden auf der Bühne aus der Perspektive von drei Ehepaaren — Frasyniuk, Wałęsa und Kuroń — gezeigt.
„Diese Aufführung ist stark fiktionalisiert. Wir verfolgen die Schicksale der drei Paare und einiger Nebenfiguren, wir beobachten ihre politischen Entscheidungen, ihre Entscheidung, sich der Widerstandsbewegung anzuschließen, wir beobachten den Preis, den sie dafür zahlen”, berichtet Marcin Napiórkowski, der Ideengeber und einer der Autoren des Drehbuchs.
Das Libretto des Musicals basiert auf den wichtigsten Fakten aus der Geschichte der „Solidarność”, darunter die Streiks von 1980, die Augustabkommen, das Kriegsrecht, die Verfolgung, Verhaftung und Inhaftierung von Mitgliedern der „Solidarność”, die Internierung von Wałęsa und führenden Frauen der „Solidarność”, die Entgegennahme des Friedensnobelpreises durch Danuta Wałęsa, die Gespräche in Magdalenka zwischen den kommunistischen Behörden und den Führern der Gewerkschaft „Solidarność”, der Runde Tisch und die Parlamentswahlen von 1989.
Die Aufführung ist inspiriert von der Struktur des Musicals „Hamilton”, das von einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten, Alexander Hamilton, handelt. Wie dort dominieren auch in der Aufführung „1989” Hip-Hop und Rap mit Elementen von Pop und Soul.
„Die Schauspieler des Juliusz-Słowacki-Theaters in Krakau sind gut in den rhythmischen, melodischen Phrasen und brillieren (unterstützt von professionellen Tänzern) in den Tanzsequenzen des weit gefassten Street Dance mit besonderem Schwerpunkt auf Hip Hop. Dadurch hat die Aufführung eine jugendliche Energie, auf der Ebene der Bewegung und des Wortes, und ist kommunikativ für Jugendliche”, heißt es in einer Rezension der Krakauer Premiere.
Arkadiusz Słomczyński