Im Jahr des hundertsten Geburtstages des Malers, Bühnenbildners und Theatermachers Józef Szajna hat das Schlesische Museum in Katowice eine Ausstellung mit dem Titel „100 × TeArt. Freiheit von Józef Szajna” vorbereitet. Das Museum hat 100 Werke zusammengetragen und lässt den Künstler zu Wort kommen, indem es seine Werke (Bühnenbilder, Gemälde, Installationen) präsentiert und ausführlich aus seinen Aussagen zitiert.
„100 × TeArt. Freiheit von Józef Szajna” ist die bisher größte Ausstellung, die dem herausragenden Künstler gewidmet ist. „Aufgrund des Dramas der ukrainischen Bevölkerung, die durch die russische Aggression unvorstellbares Leid erfahren hat, erhält die Ausstellung eine außergewöhnliche Dimension. Das Thema wird aktuell im Zusammenhang mit dem Krieg, der bis vor kurzem nur eine traurige Erinnerung an die Vergangenheit zu sein schien”, informieren die Organisatoren.
Der Ausstellungsraum ist in sieben Bedeutungskreise unterteilt. Zu den Themen gehören Lagererfahrungen, Zeichen und Metaphern, die für Szajnas Werk charakteristisch sind, das Theater der Panik und die zusammengeklebte Welt — Konzepte, die sich auf das Theater der visuellen Narration beziehen. Zwei weitere Bereiche illustrieren die Gedanken des Künstlers: „Der Mensch ist das Subjekt, nicht das Objekt der Welt” und „Durch die Arbeit werde ich zum Optimisten”. Im letzten Teil mit dem Titel „Das Theater ist meine Intimität” hängen ausgewählte Gemälde aus dem bedeutenden Zyklus „Epitaphe und Apotheosen”.
Der Eingang zum Raum führt durch eine in die schwarze Wand geschnittene Silhouette — eine symbolische Leere, Szajnas bekanntestes Motiv. Die Rückseiten der Displays zeigen eine Animation von Ewa Kucharska und Julian Sosso. In ihren Werken haben die Künstler Fragmente von Ameisenhaufen, Lagerfotos und Silhouetten zum Leben erweckt. Inmitten der vibrierenden Bilder begibt sich der Betrachter in die Tiefen von Szajnas Realität, wirft einen Schatten in Richtung Ausgang und sieht die herausragende Aufschrift: „Die Ameisenhaufen sind wir alle, es gibt immer mehr von uns in der Welt, namenlos, verloren, entfremdet und klein”. Vervollständigt wird der Eindruck durch die ausdrucksstarke Musik, die Aleksander Lasoń für die Aufführung „Ślady” (dt. Die Spuren) komponiert hat.
Arkadiusz Słomczyński